Die Petit-Gohard Mühle von Sainte-Suzanne

 

Die Mühle befindet sich an einer Umlenkung des Flusses Erve am Fuße der mittelalterlichen Altstadt von Sainte-Suzanne. An dieser Stelle standen einst zahlreiche Mühlen entlang des Flussufers. Ein Kartenausschnitt aus dem Jahre 1765 zeigt, wie sich unzählige Mühlen und Papierwerke entlang des Flusses Erve in Reih und Glied folgen. Das abfließende Wasser des Flusses treibt die Mühlenräder dank des starken Gefälles an.

 

In einem von André René Le Paige veröffentlichtem Nachschlagewerk aus dem Jahre 1777 steht geschrieben, dass der Fluss Erve, der unterhalb der Stadt verläuft, sechs Getreidemühlen, sieben Papiermühlen eine Walkmühle und drei Mühlen in denen Gerberlohe verarbeitet wird antreibe.                              

                                               Carte de Cassini (um 1765)

 

„Die Gerberei, ein Gebäude in T-Form, befindet sich auf einem Stück Land zwischen dem natürlichen Flussverlauf und dem Mühlbach der zur Roche Mühle führt. Hier wurden flussaufwärts zwei Stauanlagen errichtet. Eine davon reguliert den Abfluss des Gewässers auf der Nordseite in Richtung des Flusses während die andere, unter dem Gebäude verlaufend, auf der Südseite errichtet wurde. Während das Mühlrad zur Zerkleinerung der Gerberlohe diente, wurden auch andere Aufgaben der Gerberei, wie die Reinigung und Trocknung, im selben Gebäude unternommen. Das Mauerwerk ist aus Naturstein angelegt. Für die Einfassungen der Unterkunft wurde Quaderstein eingesetzt und die Gerberei setzt sich aus Natursteinmauerwerk sowie Ziegelsteinen zusammen“ (Übersetzt von: inventaire du patrimoine d’Erve et Charnie, 2007, par MM. Davy et Foisneau des services régional et départemental du Patrimoine).

 

Der Abt Angot definiert in seinem Nachschlagewerk zur Geschichte, Topographie und Biographie des Departement Mayenne (in den Jahren 1900-1910) die Le Gohard Mühle als „verschollene Räumlichkeiten in Sainte-Suzanne“ (mittlerweile existieren diese wieder!) oder „dem Dorf Rivière nahegelegene Papiermühle und Lehnsgut“. Das Lehnsgut befand sich auf einem Stück Land, das zum Wald von Charnie gehörte. Die Witwe des Lehnsherrn Patry de Montgiroul, Gouillemette Douesse, überließ 1408 das Gut einem Lehnsmann im Gegenzug einer Beschenkung der Brüderschaft Saint-Sacrement mit Vermögensrenten.

 

Der Abt Angot erklärt, dass 1736 in der Gohard Mühle drei verschiedene Papiersorten hergestellt werden. Es gab somit das Untere Gohard, das zugleich Sägewerk, Gerberei und Mühle, in der Gerberlohe verarbeitet wurde, beherbergte und das Obere Gohard, eine stillgelegte Mühle.

 

Im Jahre 1745 verteilt sich die Spielkartenindustrie in Frankreich auf 115 Städte. Bis zum Jahre 1751 wurden die Herstellungsstätten auf 63 Stückzahlen reduziert, wobei auch die Stätte in Sainte-Suzanne auf Anordnung stillgelegt wurde. Die Spielkartenindustrie beschäftigte damals 220 Spielkartenhersteller sowie Eintausend Arbeiter, Lehrlinge und Bedienstete.

 

1771 stellten die sieben Papiermühlen von Sainte-Suzanne jährlich 3000 Stöße zu 500 Blatt DIN A4, sprich 1.500.000 Blatt Papier, her. Dabei wurden hauptsächlich drei Papiersorten hergestellt, die zur Herstellung von Spielkarten verwendet wurden.

 

Die Papiermühle Gohard, alias Petit-Gohard oder Rivière wurde mehrfach umgebaut bis sie 1762 vom berühmten Papier- und Spielkartenhersteller François Provost in Betrieb genommen wird. Die Mühle wurde dann 1774 für 400 Taler an den Grafen von Sainte-Suzanne verpachtet (Graf Antoine-César de Choiseul-Praslin, Nachkomme des Guillaume Fouquets de la Varenne, Staatsmann im Dienste Heinrichs IV.).

Mehrere Nachkommen des Geschlechts Provost ließen sich im Laufe der Zeit an der Rivière Mühle nieder: François René (1790-1800), Urbain (1793), Pierre, Jean (1724-1756), Julien, Joseph, Fidèle-Anne (1806), François-Pierre und auch Joseph Provost-Dubois (1776-1810).  Die Provost-Dubois Erben gingen im März 1835 insolvent. Selbst der Abt Gérault spricht seine Sorge um den baldigen Zerfall der einzigen noch laufenden Papierherstellungsstätte in Sainte-Suzanne öffentlich aus.

Noch bis zum Jahre 1836 bestehen alle sieben Papiermühlen in Sainte-Suzanne. Bis 1840 wird jedoch auch die letzte Papiermühle ihren Betrieb einstellen, da die Papierindustrie inzwischen modernere Techniken zur Herstellung von Papier auf Holzbasis entwickelt hat.

 Die Petit-Gohard Mühle wird im Liegenschaftskataster aus dem Jahre 1842 bezeichnet.

Viel-Desprès, Historiker und Spezialist für das Departement Mayenne, dokumentiert die Umnutzung der Mühle in Scheune und Holzschuppen im Jahre 1871. Ein Jahr später lässt Leopold Picher die Mühle von Grund auf neu errichten und funktioniert sie in eine Gerberei um.  Außerdem lässt er im selben Jahr das Wohnhaus vergrößern, das Ende des 18. oder Anfang des 19. Jhdt. erbaut wurde. 1874 lässt Edmond Picher nächst der Gerberei eine Wäscherei errichten. Stall und Schuppen hingegen wurden erst Ende 19. oder Anfang 20. Jhdt. gebaut.

 

Le Gohard: Namensherkunft und ortsbezogene geschichtliche Ereignisse

Der Name Gohard (ausgesprochen: Goar) leitet sich von dem alten Wort Godard, das sich aus dem germanischen Wort God/Gott und hard/hart zusammensetzt, ab.

Am Fuße der Lorelei in Rheinland-Pfalz, befindet sich die Stadt Sankt Goar, die sich den Namen selben Ursprungs mit der kleinen Stadt in der französischen Provinz teilt.

In Frankreich lassen sich mehrere Schreibweisen auffinden, u.a. Gohard, Gohart, Godard oder auch Godart.

Es wird vermutet, dass die Ortschaft in Sainte Suzanne nach dem heiligen Sankt Gohard benannt wurde, wie auch die Schlosskapelle nach der heiligen Sainte Suzanne und die Kapelle de la Croix-Couverte später nach dem heiligen Sankt Eutrope benannt wurden.

 

Der Heilige Gohard von Nantes war ein Bischof aus dem 9. Jahrhundert und Fürst von Blain, einer Gemeinde im Nord-Westen Frankreichs. Unter seinem Episkopat fand im Frühling des Jahres 843 die große Schlacht von Blain, zwischen den Franken und den Bretonen, statt. Dabei siegten die Bewohner der Stadt Rennes über die Bewohner der Stadt Nantes. Der Bischof würde sich nach dieser Niederlage jedoch einem noch viel ruchloserem Feind stellen müssen: den von Skandinavien her kommenden Normannen, die Nordfrankreich zuvor schon einmal verwüstet hatten. Bereits einen Monat nach der Niederlage in der Schlacht von Blain, fielen die Normannen in Nantes ein. Am 24. Juni 843, Festtag des Heiligen Johannes dem Täufer, stürmten die Normannen die Kathedrale, in der Sankt Gohard die heilige Messe hielt, töteten den Bischof und massakrierten alle Gläubigen.

 

Über das Umkommen des Sankt Gohard gibt es zwei verschiedene Überlieferungen. Die erste besagt, dass er während der heiligen Messe in der Kathedrale von Nantes, von den gottlosen Normannen überfallen, sein Leib mit Pfeilen durchbohrt und die Gläubigen ebenfalls ermordet worden seien. Die zweite Überlieferung lässt eine Verwechslung mit dem Märtyrer Sankt Johannes dem Täufer vermuten: hier besagt die Legende, dass der geköpfte Sankt Gohard, seinen Kopf unter dem Arm haltend, bis zum Fluss Loire gelaufen sei, wo ihn ein Boot ohne Segel und ohne Ruder flussaufwärts bis nach Angers, seiner Geburtsstadt, brachte.

 

Sein Leichnam wurde in der Stiftskirche Saint-Pierre in seiner Geburtsstadt beigesetzt. Die romanische Krypta der Kathedrale von Nantes ist ihm geweiht. Nach der Heiligsprechung des Bischofs wurden seine sterblichen Überreste aus Angers dorthin überführt und ihm ist eine Seitenkapelle in selbiger Kathedrale geweiht.

 

Zehn Jahre nach dem Massaker, fielen die Normannen wieder in Nantes ein und setzen die Stadt in Brand. Über einhundert Jahre hinweg verschanzten sie sich auf kleinen Inseln entlang der Loire und verwüsteten das Land. Terrorisiert und von der Brutalität der Normannen verängstigt, fügt die Kirche von Nantes den folgenden Satz in die Litanei hinzu: „Von der Wut der Normannen, befreie Uns, oh Herr“. Erst im Jahre 939 n.Chr. gelingt es Alain II. Schiefbart, Herzog von Nantes, die Normannen aus dem Land zu vertreiben und Frieden über das Land zu bringen.

 

Im Jahre 1096 wird Gohard heiliggesprochen. Als Hubert II von Beaumont, Herzog von Sainte-Suzanne und Sieger über den Krieg (1024-1087) gegen Wilhelm dem Eroberer (Herzog der Normandie, regierte von 1066 bis 1087 als Wilhelm I. auch das Königreich England) im Jahre 1095 stirbt, wird sein Sohn Raoul II. de Clermont im jungen Alter von 25 Jahren Vicomte von Maine. Raoul II. war ein sehr frommer Mann. Er begegnete Alleaume (Adalhem), Anhänger des Robert von Abrissel, der die Klosterkirche Saint-Nicolas zwischen Viviers und Blandouet gründete. Der Name Alleaume ist, wie der Name Gohard, ebenfalls germanischen Ursprungs und setzt sich aus den Wörtern Adel und Helm zusammen.

 

Am 10. Februar 1096 besucht Papst Urban II (1042-1099) die Stadt Angers um die Kirche Saint-Nikolas zu weihen. Das Jahr 1096 ist außerdem Schauplatz mehrerer Kreuzzüge, unter anderem dem des Predigers Peter dem Einsiedler (1053-1115) und des Heerführers Gottfried von Bouillon (1058-1100).

 

Die religiösen und historischen Gegebenheiten am Ende des 11 Jhdts. (die Besetzung von Sainte Suzanne hatte lediglich 10 Jahre zuvor stattgefunden) und die Vorgeschichte des Beaumont Geschlechts lassen vermuten, dass die Heiligsprechung des längst verstorbenen Bischofs Gohard symbolisch mit der Ortschaft Sainte-Suzanne in Verbindung gesetzt worden seien. Vermutlich hat die Familie Beaumont in Andenken an ihre Vorfahren, die gegen die Normannen gekämpft hatten, einen Ort oder eine Kapelle in Sainte-Suzanne dem heiligen Gohard, den sie verehrten, geweiht.

Unter die wichtigsten Stiftungen des Raoul II von Beaumont fällt, die zum Wohlwollen des Heiligen Alleaume 1109 gegründete Abtei d’Étival-en-Charnie. Die Abtei sollte den unter seiner Obhut stehenden Ordensschwestern gedacht erbaut werden. Der Vicomte von Beaumont ernannte seine Schwester Godehildis, Tochter des Hubert II von Beaumont und Ermengarde von Nevers (und Ur-Ur-Enkelin von Hugo Capet) zur leitenden Ordensschwester des Klosters. Sie war somit die erste Äbtissin von Étival. Die Abtei existierte 681 Jahre lang bis sie 1790 ihre Funktion aufgab.

 

Um das Jahr 1112 herum, begab sich Raoul VII nach Jerusalem und brachte mehrere Reliquien, darunter ein Stück des Wahren Kreuzes Christi mit zurück nach Frankreich.  Dieses hatte ihm der Domherr des Heiligen Grabes zu Jerusalem, ein Geistlicher aus Mans (Frankreich), für die Überreichung an die Saint-Julien Kirche anvertraut. Dem Bischof Hildebert von Lavardin wurde die Gabe am Osterdienstag des Jahres 1116 überreicht. Raoul VII starb im Jahre 1118.

 

 

Die Petit-Gohard Mühle von Sainte-Suzanne, Zusammenfassung

Die Mühle befindet sich an einer Umlenkung des Flusses Erve am Fuße der mittelalterlichen Altstadt von Sainte-Suzanne. In einem von André René Le Paige veröffentlichtem Nachschlagewerk aus dem Jahre 1777 steht geschrieben, dass der Fluss Erve, der unterhalb der Stadt verläuft, sechs Getreidemühlen, sieben Papiermühlen eine Walkmühle und drei Mühlen in denen Gerberlohe verarbeitet wird antreibe.                     

 

„Die Gerberei, ein Gebäude in T-Form, befindet sich auf einem Stück Land zwischen dem natürlichen Flussverlauf und dem Mühlbach der zur Roche Mühle führt. Hier wurden flussaufwärts zwei Stauanlagen errichtet. Eine davon reguliert den Abfluss des Gewässers auf der Nordseite in Richtung des Flusses während die andere, unter dem Gebäude verlaufend, auf der Südseite errichtet wurde. Während das Mühlrad zur Zerkleinerung der Gerberlohe diente, wurden auch andere Aufgaben der Gerberei, wie die Reinigung und Trocknung, im selben Gebäude unternommen.

 

Der Abt Angot definiert in seinem Nachschlagewerk zur Geschichte, Topographie und Biographie des Departement Mayenne (in den Jahren 1900-1910) die Le Gohard Mühle als „verschollene Räumlichkeiten in Sainte-Suzanne“ (mittlerweile existieren diese wieder!) oder „dem Dorf Rivière nahegelegene Papiermühle und Lehnsgut“. Das Lehnsgut befand sich auf einem Stück Land, das zum Wald von Charnie gehörte.

 

Der Abt Angot erklärt, dass 1736 in der Gohard Mühle drei verschiedene Papiersorten hergestellt werden. Es gab somit das Untere Gohard, das zugleich Sägewerk, Gerberei und Mühle in der Gerberlohe verarbeitet wurde, beherbergte, und das Obere Gohard.

 

Im Jahre 1745 verteilt sich die Spielkartenindustrie in Frankreich auf 115 Städte. Bis zum Jahre 1751 wurden die Herstellungsstätten auf 63 Stückzahlen reduziert, wobei auch die Stätte in Sainte-Suzanne auf Anordnung stillgelegt wurde.

 

1771 stellten die sieben Papiermühlen von Sainte-Suzanne jährlich 3000 Stöße zu 500 Blatt DIN A4, sprich 1.500.000 Blatt Papier. Die Papiermühle Gohard, alias Petit-Gohard oder Rivière wurde mehrfach umgebaut bis sie 1762 vom berühmten Papier- und Spielkartenhersteller François Provost in Betrieb genommen wurde.

 

Noch bis zum Jahre 1836 bestehen alle sieben Papiermühlen in Sainte-Suzanne. Bis 1840 wird jedoch auch die letzte Papiermühle ihren Betrieb einstellen.

Die Petit-Gohard Mühle wird im Liegenschaftskataster aus dem Jahre 1842 bezeichnet.

 

Namensherkunft

Der Name Gohard (ausgesprochen: Goar) leitet sich von dem alten Wort Godard, das sich aus dem germanischen Wort God/Gott und hard/hart zusammensetzt, ab.

Es wird vermutet, dass die Ortschaft in Sainte Suzanne nach dem heiligen Sankt Gohard benannt wurde, wie auch die Schlosskapelle nach der heiligen Sainte Suzanne und die Kapelle de la Croix-couverte später nach dem heiligen Sankt Eutrope benannt wurden.

Der Heilige Gohard von Nantes war ein Bischof aus dem 9. Jhdt. in Nantes, Frankreich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auflistung der wichtigsten notariellen Beurkundungen

 

18. August 1834: Versteigerung der durch Erbschaft in Besitz von Herrn Pierre Vallée übergegangenen Gebäude an Herrn Vieil Desprès, vom Notar Herrn Ollivier beurkundet sind die Übergabe einer Papiermühle namens Gohard, die sich aus zwei Gebäudeteilen zusammensetzt. Ein Teil des Gebäudes besteht aus der Mühle im eigentlichen Sinne, die sich

aus sechs Bütten und 29 Stampfwerken zusammensetzt: auf der einen Seite der Gärungsraum, auf der anderen Seite der Raum mit dem Ofen; darüber liegt der Raum zum Trocknen des Papiers.

 

8. Juli 1871: Veräußerung von den Herren Ravault und Couléard Juilleterie an die Herren Picher, vom Notar Herrn Dômier beurkundet ist  die Veräußerung der ehemaligen Papiermühle Gohard im ebenso genannten Dorf Gohard. Die Mühle besteht aus zwei Gebäudeteilen, wobei sich ein Teil des Gebäudes aus der verkommenen Fabrik oder Mühle im eigentlichen Sinne, dem Gärungsraum, dem Raum mit dem Ofen, dem Raum zum Trocknen oder dem Dachgeschoss zusammensetzt; Mit allem was sich innerhalb der Mühle befindet mit Ausnahme der beiden Steinbütten, die unter Vorbehalt verweilen und nicht zum Veräußerung stehen.

 

24. März 1874: Aufteilung der Gebäude unter den Brüdern Picher, vom Notar Dômier beurkundet:

Ein Anteil, bestehend aus dem Wohnhaus und der Gerberei der großen Mühle. Ein zweiter Anteil, bestehend aus dem Haus La Maison du Gohard oder de la Rivière, das bloßes Eigentum der Mühle Gohard, in der Gerberlohe verarbeitet wird ist und die sich am Ufer des Flusses Erve gegenüber dem Haus, das zum letzteren Anteil gehörig ist, befindet. Außerdem gehören diesem Anteil an: die Scheune die zu dieser Mühle gehört; der kleine Garten der sich östlich und das Grundstück das sich westlich, am Ufer des Flusses befinden sowie alle Nebengebäude der Mühle.

 

28. April 1878: Versteigerung von den Herren Roulin an Herr Picher, vom Notar Niepceron beurkundet.

 

17. Juli 1895: Versteigerung des folgenden Gutes durch den Notar Herr Niepceron:

Die Mühle Gohard, in der Gerberlohe verarbeitet wird, die sich am Ufer des Flusses Erve gegenüber dem Haus la Maison Gohard oder de la Rivière befindet, mit der Scheune die zu dieser Mühle gehört, dem kleinen Garten der sich östlich und das Grundstück das sich westlich, am Ufer des Flusses, befinden sowie alle Nebengebäude der Mühle.

 

Herr Edmond Picher hat aus seinen eigenen Mitteln die folgenden Neuerungen und Konstruktionen gefördert:

1.     ein Hackbeil

2.     den Fußboden in der Scheune

3.     weitere technische Ausstattung

4.     eine Maschine zum Schärfen der Kreissägen

5.     ein, zur Flussseite hin und an die Mühle angrenzendes Gebäude mit Dachboden, das zur Verarbeitung der Lederhäute durch das Tränken im Flusswasser dient und mit all dem dort befindlichen Werkzeug

6.     die an letzteres genannte Gebäude angrenzende Pumpe die durch das Mühlrad angetrieben wird

7.     Die Vergrößerung der Mühle entlang der Scheune auf der westlichen Seite

8.     die tragende Wand zwischen der Scheune und der Mühle

 Außerdem hat er den alten Zylinder zum Zermahlen von Rinden austauschen lassen.

 

21. Dezember 1897: Herr Picher an die Herren Martin

Folgende Konstruktionen:

Westlich des Hofes ein Gebäude das zur Verarbeitung der Lederhäute durch das Tränken im Flusswasser dient; darüber ein Dachboden.

Ein Lagerschuppen auf Pfeilern, der mit Teerpappe bedeckt ist und an das Gebäude angrenzt und als Lager für die Rinde dient. Am Ende des Hofes und neben dem Lagerschuppen ein großes Gebäude, la Sèche genannt, dient im Erdgeschoss zur Lagerung der Bottiche der Gerberei und im ersten und zweiten Stock als Trocknungsraum für die Lederhäute. Die eben genannten Gebäude sind, bis auf die Vorderseite des Hofes, von einer Mauer umgeben. Im Norden befindet sich der Château Gaillard au Gohard Weg, im Osten der Garten der Madame Melot und ein weiterer Garten; im Süden führt ein Weg von der Croix-Couverte zur Aubépine und im Westen befindet sich das Eigentum des oben genannte Monsieur Picher.

 

Die Gerberei, aus mehreren Gebäuden bestehend und einem Schuppen für die Pumpe; der Gebäudekomplex befindet sich unter der Nummer 272 Sektion D im Liegenschaftskataster. Ein Teil des Gartens im Osten der eben genannten Gerberei, unterliegt der Nummer 271 Sektion D und ist somit Teil des Eigentums von Monsieur Picher und wird von einer neulich erbauten Trennmauer abgegrenzt. Die Gerberei und der Garten die sich am Fluss Erve befinden, grenzen im Süden am Château Gaillard Weg und im Osten am Garten von Monsieur Picher aneinander an.

 

Die hydraulischen Mühlenräder beider Mühlen, die Maschinen und andere Teile der Mühle, die Treibriemen, die hydraulische Pumpe, die Bottiche und so gesehen die gesamte Ausstattung...

 

 

21. August 1929: Veräußerung von den Herren Martin an die Herren Chauveau, vom Notar Herrn Gauvin beurkundet:

Eine Gruppe von verschiedenen Gebäuden, dem oben genannten Wohnhaus gegenüberliegend, auf der anderen Seite des Weges, die damals als Gerberei dienten sind zurzeit ohne Bestimmung. In ihnen befindet sich ein Wasserfall. Und ein Garten auf jeder Seite dieser Gebäude....Das ganze befindet sich auf den Nummern 272, 271p und 273 Sektion D und beträgt etwas mehr als eine Fläche von sechs Hektar.

 

11. September 1941: Veräußerung von der Herren Chauveau an den Fürsten Lair Dubreuil, vom Notar Herrn Coudray beurkundet:

Unmittelbar neben dem Haus und auf der anderen Seite des Pfades, ein anderes Gebäude aus Stein und mit einem Schieferdach, bestehend aus:

Im Erdgeschoss: großer Saal in dem sich die Geräte zur Wasserverteilung und zum Filtern des Wassers befinden, die ebenfalls unbeweglich sind und Teil der vorliegenden Veräußerung sind. Großer Dachboden. Kleine Gärten im Osten und Westen des Gebäudes und ein Wasserfall.

 

Das Ganze befindet sich im Liegenschaftskataster Sektion D Nummer 272 auf einer Fläche von 2,42 Hektar.

Nummer 271p auf einer Fläche von 1,8 Hektar.

Und die Nummer 273 auf einer Fläche von 2,73 Hektar.